Modell des japanischen Autobauers ist ein ideales Zweitfahrzeug für die kurzen Wege und mit vielen Annehmlichkeiten ausgestattet
Die Wettbewerber haben es vorgemacht. Jetzt ist Toyota auch mit einem SUV in der Kleinwagenklasse am Start. Nicht etwa, weil viele Menschen mit dem Yaris ins Outback wollen. Eher, weil sie von der hohen Sitzposition und den damit verbundenen Annehmlichkeiten beim Ein- und Ausstieg profitieren wollen. Vorbildlich hat Toyota diese Tugend ausgearbeitet, die Winkel der Türen und die Platzanordnung entsprechend berücksichtigt. Der Yaris Cross hat überdies die Designabteilung als Schönling verlassen. Dabei signalisiert er einen kraftvollen Eindruck. Zumindest optisch ist das so, denn bei einem Dreizylinder unter der Fronthaube und einem zusätzlichen Batterieschub kommen nicht mehr als 116 PS aus dem Motorraum.
Aber das sollte für die Bedürfnisse reichen, denen der Yaris Cross genügen soll. Er ist für den Stadtverkehr und kurze bis mittlere Strecken konzipiert. Durch die Hecktüren lassen sich leicht die Kindersitze montieren und erreichen. Sollen auf den vorgegebenen fünf Plätzen Erwachsene die Fahrt antreten, wird die Expedition nicht unbedingt zu einem Genuss. Wer hinter dem Lenkrad etwa 1,80 Meter Höhe mit sich bringt, lässt seinem Hintermann recht wenig Raum, sich zu entfalten. Die Beinfreiheit ist schon sehr eingeschränkt. Da der Yaris mit dem Hybridantrieb einen nennenswerten Anteil seiner Leistung elektrisch einbringen soll, ist auch diesbezüglich die Stadt der ideale Lebensraum für den Yaris Cross Hybrid. Die drei Zentimeter mehr Bodenfreiheit, die der Cross gegenüber seinem Bruder mit normaler Höhe mitbringt, kann bestens beim Kampf gegen Bürgersteige eingesetzt werden.
Da Toyota den Yaris Cross Hybrid nicht nur mit einem Allradsystem ausrüstet, sondern auch mit vielen Annehmlichkeiten, die in höheren Klassen üblich sind, dürfen sich die Insassen ausgesprochen wohlfühlen. Bei einer erhabenen Position werden alle Sicherheitssysteme genutzt, wenn es mal brenzlig werden sollte. Auch angenehm sind natürlich solche Features wie automatische Fernlicht-Abblendung oder der Tempomat mit Abstandsregelung. Die Anordnung der Bedienungstasten für die Funktionen ist nicht immer ganz schlüssig, sollte aber nach längerer Nutzung des Fahrzeugs in Fleisch und Blut übergegangen sein.
Ein Rennwagen ist der Yaris Cross Hybrid nicht, dafür hat er den Vorteil, dass er über einen Kilometer weit ausschließlich mit elektrischer Energie fahren kann, die allein aus Rekuperation generiert wird. Das funktioniert ausschließlich in Tempo-30-Zonen, um die Kräfte möglichst effektiv einzusetzen. So kommt der Yaris Cross Hybrid mit 6,1 Liter Superbenzin für hundert Kilometer aus. Das ist zwar ein Liter mehr, als in den Papieren vorgegeben. Diese Werte sind bestenfalls bei kontinuierlich besten Bedingungen zu erreichen. Aber wer hat schon immer gutes Wetter und nie Gegenwind?
In die Alltagstauglichkeit sollte auch nicht die Transportfähigkeit eingebunden werden. Bei gebremsten 750 Kilogramm am Haken lassen sich nicht viele Dinge bewegen, sollten Besuche in Möbelmärkten zur Gewohnheit gehören. Der Yaris Cross Hybrid ist das ideale Zweitfahrzeug für kurze Wege und die üblichen Einkaufsmengen. Dafür sprechen Kapazität und Verbrauch.
Kurt Sohnemann
Technische Daten: Toyota Yaris Cross CVT Hybrid AWD
Hubraum: 1.490 ccm – Zylinder: 3 Reihe Turbo – Leistung kW/PS: 85/116
CVT-Automatikgetriebe – Max. Drehmoment: 141 Nm ab 0 Umdrehungen Höchstgeschwindigkeit: 170 km/h – Beschl. 0-100 km/h: 11,8 Sek.
Allradantrieb – Leergewicht: 1.260 kg – Zul. Gesamtgewicht: 1.775 kg
Anhängelast gebr.: 750 kg – Gepäckraumvolumen: 397-1.097 Liter
Tankinhalt: 36 Liter – Kraftstoffart: Super – Verbrauch (Test): 6,1 l/100 km
CO2-Ausstoß (WA): 107 g/km – Euro 6d – Batterievolumen: 1 kWh
Grundpreis: 29.060 Euro