Der neue Kia Sportage hat sich optisch kaum verändert, kommt jetzt aber mit einem Plug-in-Hybrid-System auf die Straße
„Er wird nicht zu spät für den Markt kommen“, beteuert die Geschäftsführung von Kia Deutschland, wohlwissend, dass die Regierung die Bezuschussung der Plug-in Hybride abschaffen will. 37.212,50 Euro zahlen die Käufer des neuen Kia Sportage Plug-in Hybrid heute für das innovative Fahrzeug. In der Preisliste steht der gut ausgestattete Koreaner mit 44.390 Euro. Der ermäßigte Preis soll auch bleiben. Ebenso die Sieben-Jahres-Garantie, die sich auch auf die Batterie erstreckt. Notfalls werden die Fahrzeugpreise vom Werk in Verbindung mit der Handelsorganisation gestützt, verspricht Produktmanager Christian Spätling. Die Südkoreaner haben mit ihrem Modell Sportage auf dem deutschen Markt großen Erfolg, der sich insbesondere durch die umfangreiche Ausstattung bei einem kompletten Preis mit der weitreichenden Garantie erklärt.
Der Sportage trifft mit seiner SUV-Bauweise genau den Trend der deutschen Autofahrer. Seit Jahren boomt der Markt, seit einigen Monaten auch der von Plug-in Hybriden. Offensichtlich wollen die Autofahrerinnen und Autofahrer Ressourcen und auch Geld sparen. Statt der kostspieligen Zapfsäule ist die Wallbox mit dem Stromstecker eine Alternative, wenn vornehmlich kurze Strecken auf dem Programm stehen. Bis zu 70 Kilometer weit soll der Sportage Plug-in Hybrid ausschließlich mit Strom fahren, wenn er vollgeladen ist. Die Permanentmagnet-Synchronmaschine, die mit 91 PS ihren elektrischen Anteil an der Gesamtleistung hat, wird von einer 38,3 Ampere starken Batterie versorgt. Die ist innerhalb von fünfeinhalb Stunden an einer herkömmlichen Steckdose zumeist über Nacht versorgt. Dass sich damit der Gesamtverbrauch von Treibstoff bis auf ein Minimum von 1,1 Liter für hundert Kilometer reduziert, kann nur im Sinne der Verbraucher sein. Der CO2-Ausstoß bemisst sich laut Hersteller auf 26 Gramm pro hundert Kilometer.
Während der ersten Testfahrten hinterließ der Kia Sportage Plug-in einen sparwilligen Eindruck, fuhr auf Knopfdruck rein elektrisch und schaltet im Autobahnverkehr den Reihenvierzylinder hinzu, der eine Kraft von 180 Pferdestärken auf die vier angetriebenen Räder schafft. Trotz des zusätzlichen Gewichts ist der Sportage gegenüber dem Vorgängermodell lediglich vier Zentimeter kürzer in der Passagierfreiheit der Mitfahrer geworden. Die vordere Reihe bleibt räumlich unbehelligt vom zusätzlich benötigten Raum für das Elektroaggregat. Trotz seiner elektrischen Variante bleibt der Sportage ein Fahrzeug, das zum Ziehen von Anhängern ebenso erhalten bleibt, wie als Geländegänger. Hier hat der Hersteller kaum Kompromisse zugelassen, denn bei einer gebremsten Anhängelast von 1350 Kilogramm kann sich der Sportage weiterhin einer breiten Interessenschicht empfehlen.
Auch wenn zwei Motoren unter dem wahlweise zweifarbigen Blech des Vertreters aus Fernost arbeiten, ist aus dem Kia Sportage Plug-in Hybrid kein Rennwagen geworden. Das war auch nie die Absicht des Konzerns. Aber 191 Stundenkilometer Spitzengeschwindigkeit sollten allemal ausreichen, um jedes Ziel pünktlich zu erreichen. Die gesamte Abstimmung von Motor und Fahrwerk lässt sich per Knopfdruck sportlich vorbestimmen. Eine andere Einstellung ist mit „Eco“ betitelt und verfährt entsprechend vorsichtig mit Leistung und den Füllungen von Tank und Batterie. Die sechsstufige Getriebeautomatik passt sich entsprechend den Vorgaben an.
Äußerlich hat sich die Plug-in-Hybrid-Ausgabe des Sportage nur marginal verändert. Es wäre auch ungeschickt, das erfolgreiche Werk des Designers Peter Schreyer wesentlich zu verändern. Lediglich im Innenraum sind einige Details verbessert worden, die sich insbesondere auf Kundenwünsche beziehen. Beispielsweise ist die Armaturentafel in der GT-Line mit Aluminiumapplikationen eingefasst. Weitere Kleinigkeiten sind verbessert und bedienerfreundlicher geworden. Einen großen Anklang bei den Kundinnen und Kunden hat die sehr komplette Ausstattung des Fahrzeugs. Statt einer riesigen Aufpreisliste, wie es sie in vielen Konzernen gibt, ist der Kia Sportage Plug-in Hybrid mit einer Fülle von Annehmlichkeiten und Assistenzen ausgestattet, die bei vielen Mitbewerbern als Mehrpreis in fünfstelliger Höhe zu Buche schlagen.
Kurt Sohnemann
Technische Daten: Kia Sportage Plug-in Hybrid 1.6 T-GDI
Hubraum: 1.598 ccm – Zylinder: 4 Reihe Turbo
System-Leistung kW/PS: 195/265 – 8-Gang-Automatikgetriebe
Max. Drehmoment: 350 Nm/1.500 U/min.
Höchstgeschwindigkeit: 191 km/h – Beschl. 0-100 km/h: 8,2 Sek.
Allradantrieb – Leergewicht: 1.905 kg – Zul. Gesamtgewicht: 2.415 kg
Anhängelast gebr.: 1.350 kg – Gepäckraumvolumen: 540-1.715 Liter
Tankinhalt: 42 Liter – Kraftstoffart: Super
Verbrauch (NEFZ): 1,1 l + 16,9 kW/100 km
Effizienzklasse: A+++ – CO2-Ausstoß (WA): 26 g/km – Euro 6d
Grundpreis: 44.390 Euro