Niedersächsische Milchwirtschaft zeichnet Familie Kopmann aus Rethem mit Unternehmerpreis für nachhaltiges Wirtschaften aus
Die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen hat kürzlich im Rahmen einer Feierstunde auf dem Rethemer Hof von Sylvia und Rolf Kopmann sowie Sohn Simon Kopmann ein repräsentatives Hofschild übergeben und aufgehängt. Dieses ist die sichtbare Auszeichnung für den Milchviehbetrieb, der es im Dezember 2021 unter die elf Besten der rund 8500 Milcherzeuger in Niedersachsen geschafft hatte.
Jan Heusmann, Vorstand der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen (LVN), überreichte das attraktive Hofschild als Anerkennung der herausragenden Arbeit des Betriebes. Er erläuterte dabei die für die Ehrung ausschlaggebende Einschätzung der Jury. „Die modernen Boxenlaufställe auf dem Betrieb Kopmann bieten den Tieren einen sehr hohen Komfort und leisten einen wichtigen Beitrag zu der sehr guten Milchleistung der Herde“, fasste der Vorsitzende die Jury-Beurteilung zusammen. „Der Betrieb Kopmann hat zudem eine eigene Milchtankstelle am Hof und engagiert sich erfolgreich in der Direktvermarktung von pasteurisierter Milch unter dem Label ,Frischmilchfreunde‘, die in mehreren Supermärkten in der Region verkauft wird.“
Heusmann zog auch eine grundsätzliche Bilanz zum Milchlandpreis-Wettbewerb 2021: „Die Teilnehmer haben im vergangenen Jahr gezeigt, dass niedersächsische Milchbauernhöfe ihrer Verantwortung gerecht werden und Schritt für Schritt immer nachhaltiger arbeiten. Es müssen nicht immer große und kostenintensive Projekte sein, die den Fortschritt bringen.“ Es sei zu beobachten, dass in den Bereichen Tierwohl, Effizienz und Klimaschutz auch das Drehen an vielen kleinen Stellschrauben eine spürbare Wirkung für den gesamten Betrieb habe.
Jan Heusmann richtete in seinem Fazit den Blick zudem auf die unterschiedlichen Ansprüche und Blickwinkel von Milcherzeugern und Verbrauchern: „Verbraucher wünschen sich mehr Transparenz und Nachhaltigkeit bei der Lebensmittelerzeugung, Landwirte hätten gerne mehr Anerkennung für ihre Arbeit“, so der Vorstand. „Auf der Bühne, die der Milchlandpreis bietet, findet genau das statt. Verbraucher erhalten realistische Einblicke in die Arbeitsweisen der Landwirtschaft und Milcherzeuger können zeigen, wie nachhaltig sie heute bereits arbeiten“, sagte Heusmann weiter. Er gab zudem einen Einblick in die Wettbewerbskriterien: „Bei der Verleihung des Milchlandpreises geht es nicht nur um die messbaren Kriterien wie Milchqualität, Milcherträge und wirtschaftlichen Erfolg. Auch die Leistungen und Fortschritte der Landwirte in den Bereichen Tierwohl, Umweltschutz und beim gesellschaftlichen Engagement werden honoriert und spielen eine ausschlaggebende Rolle für die Platzierung. So können Verbraucher sehen, dass viele Höfe an diesen Stellen deutlich mehr tun, als gesetzliche Auflagen und Produktsiegel verlangen.“
Familie Kopmann bewirtschaftet in Rethem einen 160 Hektar großen Betrieb, davon 100 Hektar Grünland. Auf dem Hof werden 360 Milchkühe sowie 250 weibliche Nachzuchttiere gehalten. Die Herde erbringt eine überdurchschnittliche Milchleistung von rund 11.050 Kilogramm pro Kuh und Jahr bei einem Fettgehalt von 3,81 Prozent und einem Eiweißgehalt von 3,41 Prozent.