Der Crossover-SUV präsentiert sich im aktuellen Modelljahr mit verbesserter Motorabstimmung und geringerem Verbrauch
Nichts ist offensichtlich so gut, als dass es nicht noch etwas besser gemacht werden könnte. Jedenfalls hat Nissan bei seinem Modell Juke für das aktuelle Modelljahr nochmals dort nachgebessert, wo es sinnvoll erscheint.
Da wäre beispielsweise die Motorabstimmung, die jetzt zwar etwas weniger Power aus den drei Zylindern lockt, dafür aber merklich am Verbrauch spart. Das ist bereits passiert, bevor die Preise an den Zapfsäulen in die Höhe geschossen sind. Nissan weiß offensichtlich, was seine Kundinnen und Kunden zu schätzen wissen. Dazu gehört aber auch Bewährtes. Der Nissan Juke ist seit seiner Geburt in einer Klasse aktiv, die aktueller nicht sein könnte. Die Modellform Crossover-SUV führt die Beliebtheitsskala derer an, die Rückenbeschwerden nicht nur vom Hörensagen kennen und gern optimale Aus- und Einstiegswinkel haben. Der Juke bringt diese mit und ist zudem noch mit so guten Sitzen bestückt, dass auch lange Fahrten unter seinem Dach keine Strapazen sind.
Kleine Retuschen an der Karosserie und ein übersichtlicheres Interieur mit neuen Sicherheitskomponenten in den Assistenzsystemen sind die Folge weiterer Aufwertungen des Juke. Er zählt ob seiner extravaganten Form seit Beginn seines Daseins zu den Lieblingen von Frauen und Personengruppen, für die Einheitsformen nicht das Maß aller Dinge sind.
Im Fahrbetrieb macht der Juke einen gewohnt gelassenen Eindruck, der weder als Rennfahrzeug missbraucht werden will, noch nach Kurven lechzt. Nissans Topseller will komfortabel genug sein, um den Familien ein geeigneter Partner zu sein. Auch richtet er sich dank seiner Konzeption nach den Bedürfnissen junger Familien und Alleinlebender, die nicht täglich Kaviar vom Wildlachs auf dem Tisch stehen haben. Bei einem Durchschnittsverbrauch von 5,8 Litern Superbenzin im Testbetrieb ist der Juke ein Suppenkasper der Tankwarte. Trotzdem reicht die Leistung für alle Alltagsansprüche aus. Wer nicht schneller als mit 180 Stundenkilometern über die Autobahn fahren will oder sich Beschleunigungsduelle an den Ampeln liefern muss, wird mit dem Juke sehr zufrieden sein.
Während auf den vorderen Sitzen reichlich Platz für Fahrer und Beifahrer eingeräumt ist, könnte es im Fond etwas eng für groß gewachsene Personen werden. Deshalb ist es ratsam, die Rückbank für die Kinder einzuplanen, obwohl das Platzangebot im überarbeiteten Modell merklich zugelegt hat. Das Gepäck indes hat nicht nur einen ebenen Ladeboden ab der Kofferraumkante. Es kann zudem auch unterhalb der herausnehmbaren Bodenplatte noch verstaut werden. Damit ist auch für den hintersten Bereich noch Raumzuwachs entstanden.
Einzig das manchmal etwas unkoordiniert schaltende siebengängige Doppelkupplungsgetriebe überraschte zuweilen im Testbetrieb. Das waren aber Ausnahmen und trüben nicht das Gesamtbild der gut abgestimmten Getriebestufen, die ein seichtes Dahingleiten erlauben. Wer den gut ausgestatteten Juke Tekna für sich nutzen möchte, sollte sich auf dem Weg zum Händler 30.000 Euro in die Tasche stecken. Ist eine so hochwertige Ausstattung nicht so notwendig, genügen auch 19.990 Euro für den Deal.
Etwas besser könnte die Übersicht nach hinten vom Fahrerplatz aus sein. Aber da hat Nissan mit Kameras vorgesorgt, um keine toten Winkel entstehen zu lassen. Nur sind diese nicht in der Grundausstattung enthalten. Wohl aber bringt die Variante Tekna eine Fülle von Sicherheits- und Wohlbefindlichkeitsaccessoires mit in die Garage, die ihren Preis wert sind. Das Spektrum reicht von einem ausgereiften Audio-System über den adaptiven Geschwindigkeits- und Abstand-Assistenten bis zur Klimaautomatik mit Sitzheizung.
Kurt Sohnemann
Technische Daten: Nissan Juke Tekna
Hubraum: 999 ccm – Zylinder: 3 Reihe Turbo – Leistung kW/PS: 84/114
7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe – Max. Drehmoment: 200 Nm/3.000 U/min.
Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h – Beschl. 0-100 km/h: 11,8 Sek.
Leergewicht: 1.186 kg – Zul. Gesamtgewicht: 1.725 kg
Anhängelast gebr.: 1.250 kg – Gepäckraumvolumen: 422-1.305 Liter
Frontantrieb – Kraftstoffart: Super
Verbrauch (Test): kombiniert 5,8 l/100 km
Effizienzklasse: B – CO2-Ausstoß (WA/WLTP): 114 g/km
Grundpreis: 29.690 Euro