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Schönheit und Sparsamkeit auf einem Nenner

Mazda3 sammelt Pluspunkte nicht nur für seine optische Erscheinung, sondern auch für die technische Weiterentwicklung des Motors

Kein Automobilhersteller hat in den vergangenen Jahren mehr optischen Zuspruch für sich vereinen können wie Mazda. Für das Kodo-Design hagelte es Schönheitspreise. Es bedurfte keine Laufstege, um noch weitere Pluspunkte beim Publikum zu erhaschen. Diese fielen den Japanern durch technische Weiterentwicklung zu. Das Skyactiv-System der Motoren in Verbindung mit einer leichten Hybridvariante dient der Sparsamkeit. Die fällt bei Mazda spürbar aus, wie an dem Mazda3 Fastback e-Skyactiv X 2.0 M Hybrid zu erkennen ist. Im Test ließ das hübsche Fahrzeug nicht mehr als einen Drittelmix von 5,8 Litern zu. Diese Leistung schaffen nicht einmal alle Kleinfahrzeuge.
Das Coupé, das bei Mazda Fastback heißt, aber den Komfort der vier Türen hat, ist trotz der guten Proportionierung mit praktischen Vorzügen gerüstet. So ist es dem Mazda3 nicht anzusehen, dass er im Gepäckraum 450 Liter aufnimmt. Die können aufgrund der ausreichend großen Heckklappe auch problemlos in Anspruch genommen werden. Die Insassen müssen dabei nicht auf den Sitzkomfort verzichten. Im Fond wünschte sich manch ein Fahrgast zwar mehr Beinfreiheit. Aber die ist prinzipiell bei japanischen Fahrzeuge eher etwas knapper gehalten, als bei europäischen. Da zumeist die Kinder einer Familie auf den Rücksitzen ihren Platz einnehmen, sollte das Kriterium nachrangig sein.
Auf sportliche Höchstleistungen müssen die Insassen allerdings verzichten. Zwar stehen nominell 186 Pferdestärken zur Verfügung, die aber mit dem Sparcharakter des Fahrzeugs nicht so leicht in Einklang zu bringen sind. Der 2-Liter-Vierzylinder wird in seiner Leistung von einem Kompressor und der 24-Volt-Mildhybrid-Anlage unterstützt. Bei einer Höchstgeschwindigkeit von 216 km/h hat sich der 3er von Mazda verausgabt, was angesichts der Verkehrsdichte aber auch kein Problem sein sollte. Die Beschleunigung von 8,1 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 reicht auch aus, um im Verkehr eine unauffällige Rolle zu spielen.
Es macht sogar Spaß, das Fahrzeug dezent laufen zu lassen, wobei die gute Isolierung ein ruhiges Fortkommen gewährleistet. Wer sich für das Schaltgetriebe entscheidet, wird schnell feststellen, dass der Überlandverkehr spielend im sechsten und damit höchsten Gang vollzogen werden kann. Die 240 Newtonmeter reichen, um den Mazda3 seicht zu beschleunigen.
Dass angesichts der hohen Treibstoffpreise die Veranlagung zum Sparen keinen Grund zur Trauer gibt, wird dann besonders deutlich, wenn der Mazda3 häufig für mittlere und längere Strecken genutzt wird. Der Fronttriebler pflegt alles andere als ein inniges Verhältnis zum Tankwart und bereitet seiner Besitzerin oder seinem Besitzer dank seiner Genügsamkeit Freude.
Auch lässt sich das im Interieur übersichtlich gestaltete Modell relativ einfach bedienen. Die wichtigsten Tasten sind in der Selection-Ausstattung als sogenannte Satelliten am Lenkrad zu finden. Das Display ist übersichtlich angeordnet und wirft keine unlösbaren Fragen auf.
Bei 30.890 Euro auf der hohen Kante wird diese gleich etwas niedriger, wenn dafür der Mazda3 Fastback Selection e-Skyactiv X 2.0 M Hybid in die Garage gefahren wird. Im Preis sind übrigens bereits viele Annehmlichkeiten enthalten, die bei vergleichbaren Fahrzeugen in der Klasse nur mit vierstelligen Mehrpreisen zu haben sind.
Soll eine Lederausstattung für mehr Flair sorgen, eine elektrische Sitzeinstellung mit Memory-Funktion und ein Head-Up-Display auf der Wunschliste stehen, lässt sich Mazda diese Extras relativ bescheidene 1800 Euro kosten. Wer gern Musik in allerbester Qualität während der Fahrt genießen möchte, ist mit dem Bose-Soundsystem gut beraten, bei dem aus zwölf Lautsprechern in den höchsten Tönen unterhalten wird. Dass im Gesamtpaket für 1950 Euro auch ein 360-Grad-Monitor mit Ausparkhilfe und Notbremsassistent bei hinterem Querverkehr für zusätzliche Sicherheit sorgt, dürfte dabei ebenso wenig stören wie der Aufmerksamkeitsassistent.

Kurt Sohnemann

Technische Daten: Mazda3 Fastback Selection e-Skyactiv X 2.0 M Hybrid
Hubraum: 1.998 ccm – Zylinder: 4 Reihe Kompressor
Leistung kW/PS: 137/186 – 24 V Mildhybrid
6-Gang-Schaltgetriebe – Max. Drehmoment: 240 Nm
Höchstgeschwindigkeit: 216 km/h – Beschl. 0-100 km/h: 8,1 Sek.
Leergewicht: 1.395 kg – Zul. Gesamtgewicht: 1.938 kg
Frontantrieb – Gepäckraumvolumen: 450 Liter
Tankinhalt: 51 Liter – Kraftstoffart: Super – Verbrauch (Test): 5,8 l/100 km
Effizienzklasse: A+ – CO2-Ausstoß (WA): 101-104 g/km – Euro 6d
Grundpreis: 30.890 Euro

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Toyota bringt sich mit dem Yaris Cross in erhabene Position

Modell des japanischen Autobauers ist ein ideales Zweitfahrzeug für die kurzen Wege und mit vielen Annehmlichkeiten ausgestattet

Die Wettbewerber haben es vorgemacht. Jetzt ist Toyota auch mit einem SUV in der Kleinwagenklasse am Start. Nicht etwa, weil viele Menschen mit dem Yaris ins Outback wollen. Eher, weil sie von der hohen Sitzposition und den damit verbundenen Annehmlichkeiten beim Ein- und Ausstieg profitieren wollen. Vorbildlich hat Toyota diese Tugend ausgearbeitet, die Winkel der Türen und die Platzanordnung entsprechend berücksichtigt. Der Yaris Cross hat überdies die Designabteilung als Schönling verlassen. Dabei signalisiert er einen kraftvollen Eindruck. Zumindest optisch ist das so, denn bei einem Dreizylinder unter der Fronthaube und einem zusätzlichen Batterieschub kommen nicht mehr als 116 PS aus dem Motorraum.
Aber das sollte für die Bedürfnisse reichen, denen der Yaris Cross genügen soll. Er ist für den Stadtverkehr und kurze bis mittlere Strecken konzipiert. Durch die Hecktüren lassen sich leicht die Kindersitze montieren und erreichen. Sollen auf den vorgegebenen fünf Plätzen Erwachsene die Fahrt antreten, wird die Expedition nicht unbedingt zu einem Genuss. Wer hinter dem Lenkrad etwa 1,80 Meter Höhe mit sich bringt, lässt seinem Hintermann recht wenig Raum, sich zu entfalten. Die Beinfreiheit ist schon sehr eingeschränkt. Da der Yaris mit dem Hybridantrieb einen nennenswerten Anteil seiner Leistung elektrisch einbringen soll, ist auch diesbezüglich die Stadt der ideale Lebensraum für den Yaris Cross Hybrid. Die drei Zentimeter mehr Bodenfreiheit, die der Cross gegenüber seinem Bruder mit normaler Höhe mitbringt, kann bestens beim Kampf gegen Bürgersteige eingesetzt werden.
Da Toyota den Yaris Cross Hybrid nicht nur mit einem Allradsystem ausrüstet, sondern auch mit vielen Annehmlichkeiten, die in höheren Klassen üblich sind, dürfen sich die Insassen ausgesprochen wohlfühlen. Bei einer erhabenen Position werden alle Sicherheitssysteme genutzt, wenn es mal brenzlig werden sollte. Auch angenehm sind natürlich solche Features wie automatische Fernlicht-Abblendung oder der Tempomat mit Abstandsregelung. Die Anordnung der Bedienungstasten für die Funktionen ist nicht immer ganz schlüssig, sollte aber nach längerer Nutzung des Fahrzeugs in Fleisch und Blut übergegangen sein.
Ein Rennwagen ist der Yaris Cross Hybrid nicht, dafür hat er den Vorteil, dass er über einen Kilometer weit ausschließlich mit elektrischer Energie fahren kann, die allein aus Rekuperation generiert wird. Das funktioniert ausschließlich in Tempo-30-Zonen, um die Kräfte möglichst effektiv einzusetzen. So kommt der Yaris Cross Hybrid mit 6,1 Liter Superbenzin für hundert Kilometer aus. Das ist zwar ein Liter mehr, als in den Papieren vorgegeben. Diese Werte sind bestenfalls bei kontinuierlich besten Bedingungen zu erreichen. Aber wer hat schon immer gutes Wetter und nie Gegenwind?
In die Alltagstauglichkeit sollte auch nicht die Transportfähigkeit eingebunden werden. Bei gebremsten 750 Kilogramm am Haken lassen sich nicht viele Dinge bewegen, sollten Besuche in Möbelmärkten zur Gewohnheit gehören. Der Yaris Cross Hybrid ist das ideale Zweitfahrzeug für kurze Wege und die üblichen Einkaufsmengen. Dafür sprechen Kapazität und Verbrauch.

Kurt Sohnemann

Technische Daten: Toyota Yaris Cross CVT Hybrid AWD
Hubraum: 1.490 ccm – Zylinder: 3 Reihe Turbo – Leistung kW/PS: 85/116
CVT-Automatikgetriebe – Max. Drehmoment: 141 Nm ab 0 Umdrehungen Höchstgeschwindigkeit: 170 km/h – Beschl. 0-100 km/h: 11,8 Sek.
Allradantrieb – Leergewicht: 1.260 kg – Zul. Gesamtgewicht: 1.775 kg
Anhängelast gebr.: 750 kg – Gepäckraumvolumen: 397-1.097 Liter
Tankinhalt: 36 Liter – Kraftstoffart: Super – Verbrauch (Test): 6,1 l/100 km
CO2-Ausstoß (WA): 107 g/km – Euro 6d – Batterievolumen: 1 kWh
Grundpreis: 29.060 Euro

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Auf Schmusekurs – Edelkatze auf leisen Pneus

Jaguar F-Pace 400e S mit seinem Hybridantrieb sportlich und zudem kostengünstiger unterwegs

Einen neuen Zuchterfolg hat der Jaguar-Stall aus Coventry für das aktuelle Modelljahr zu bieten. Da die SUV-Klasse verstärkt in den vergangenen Monaten in Verruf geriet, weil sie durch ihr Eigengewicht und den ungünstigen Windwiderstandsbeiwert eine ausgeprägte Sehnsucht nach Zapfsäulen hat, hat Jaguar dem F-Pace eine Hybrid-Einheit unter die formschöner gewordene Haube gepackt. Jetzt schnurrt die Edelkatze nicht nur leise, sie hat auch deutlich weniger Durst. Dafür fühlt sie sich in ihrem „Miezhaus“ wesentlich wohler, weil dort zusätzliches Futter aus der Steckdose kommt. Es würde auch anders gehen, aber die Aufenthaltsdauer an öffentlichen Ladesäulen ist dem Halter sicherlich nicht so angenehm, wie die Fütterung über Nacht, die zudem noch wesentlich preisgünstiger ist.
Jaguar hat den F-Pace in seiner Hybridvariante so ausgestattet, dass bei zusätzlichen 105 kW aus dem Elektromotor eine Gesamtleistung von 404 PS vom Allradsystem auf den Asphalt gezaubert wird. Für die Kraftübertragung sorgt ein 8-Gang-Automatikgetriebe, dass die Insassen nicht in Unkenntnis über die Gangwechsel lässt. Etwas angenehmer wäre auch, wenn die Raubkatze das Anfahren nicht mit einem Sprung auf Beute verwechseln würde. Die Fahrerin oder der Fahrer müssen schon konzentriert aufpassen, um das Fahrzeug nicht nach einer selbst eingeräumten Gedenksekunde aus der kontrollierten Geschwindigkeitsentwicklung zu verlieren.
Während der Fahrt ist dann aber die Dynamik am richtigen Platz. Wer einen Überholvorgang plant, weiß ein Beschleunigungsvermögen von 5,3 Sekunden in der Hinterhand, die der F-Pace braucht, um aus dem Stand auf Tempo 100 zu gelangen. Die Elastizitätswerte sind entsprechend sportlich, sodass der Jaguar seinem Namen alle Ehre macht. Neu ist dabei die innere Ruhe, die sich das Modell bei der Fahrt über die Lande lässt. Durch Geräuschdämmungs-Optimierung wurde von den Techniker eine so ausgezeichnete Innenraum-Ruhe geschaffen, dass die perfekt abgestimmte Meridian-Audio-Anlage die Beschallung übernehmen kann – Sound in allerbester Qualität.
Während die Vorgänger-Generation des F-Pace noch mit einem Drehknopf in die Richtung dirigiert wurde, hat jetzt ein kleines Hebelchen in der Mittelkonsole die Befehle vom Finger zu empfangen, ob es vorwärts oder rückwärts gehen soll. Etwas eigenwillig, aber nicht hinderlich. Nach wie vor ist die Fahrdynamik mehrfach vorwählbar. Das bezieht sich auf die Leistungsentwicklung von sportlich bis ökonomisch wie auch auf die Abstimmung für den Untergrund, den es zu befahren gilt. Hier ist für den F-Pace zwar auch das Gelände zugemutet, macht aber keinen großen Sinn, weil er nur 21,3 Zentimeter Bodenfreiheit mit in die Unwegbarkeiten bringt. Trotz der gut ausgestatteten Zuglast von zwei Tonnen fühlt sich der Hybrid-F-Pace auf Asphalt am wohlsten.
Die Schöpfer der eleganten SUV-Raubkatze mit Stromer-Eigenschaften haben zwar in den Verbrauchsdokumenten vorgegeben, dass der F-Pace 400e rein elektrisch 53 Kilometer weit fahren kann. Im Test kamen aber bei angepasstem Tempo nicht mehr als 39 Kilometer dabei heraus. Bei der Drittelmixfahrt über 100 Kilometer ergab sich somit ein Durchschnittsverbrauch von 5,7 Litern und einer Batteriefüllung von 17,1 kW. Muss der F-Pace ausschließlich ohne Strom unterwegs sein, kommt ein Verbrauch von 9,8 Liter Superbenzin zusammen. Es empfiehlt sich also, die Stromdose immer gut zu nutzen, dann belastet des Wildkätzchens in der Garage auch nicht den Fahrpark-Haushaltsplan übermäßig.
Auf jeden Fall muss erwähnt werden, dass der Innenraum groß genug ist, allen Passagierdimensionen gerecht zu werden und ausreichend Bein- und Kopffreiheiten einräumt. Vorbildlich ist zudem der Ein- und Ausstiegwinkel sowie die Höhe zum Sitz, um ganz bequem Zugang zu haben. Etwas merkwürdig ist dagegen der Gepäckraum gestaltet. Er ist zwar groß genug, um bei aufrechten Sitzen genügend Güter mitzunehmen, hat aber eine Bodenplatte, die gegen Richtung Heckklappe leicht abfällt. Es sollten also keine losen Eier darin transportiert werden. Sonst droht nach dem Öffnen der Klappe Rührei auf den Schuhen. Wer die Edelkatze liebt, wird solche Kleinigkeiten übersehen, zumal sich das Premiummodell bestens im Alltag bewährt hat. Es sollte nur berücksichtigt werden, dass der Elektromodus für Heimweh des Wildtieres in edelster Materialmischung sorgt. Streicheleinheiten für ökologisches und ökonomisches Wohlverhalten sind dann nicht ausgeschlossen.
Kurt Sohnemann

Technische Daten: Jaguar F-Pace 400e S
Hubraum: 1.997 ccm – Zylinder: 4 Reihe Turbo – Leistung kW/PS: 297/404
8-Gang-Automatikgetriebe – Max. Drehmoment: 640 Nm/1.500 U/min.
Höchstgeschwindigkeit: 240 km/h – Beschl. 0-100 km/h: 5,3 Sek.
Allradantrieb – Leergewicht: 2.189 kg – Zul. Gesamtgewicht: 2.690 kg
Gebr. Anhängelast: 2.000 kg – Gepäckraumvolumen: 485-1.662 Liter
Tankinhalt: 69 Liter – Antrieb: Superbenzin/Strom
Verbrauch (Test): 5,7 l/100 km + 17,1 kW
Effizienzklasse: A+++ – CO2-Ausstoß (WLTP): 54 g/km – Euro 6d
Grundpreis: 70.600 Euro

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