Der Citroen e-Berlingo ist dank Elektroenergie günstig im Verbrauch und kann mit Joie-Kindersitzen perfekt ergänzt werden
Es ist nicht verwunderlich, dass Citroen seinen e-Berlingo mit auf die Reise zum Kindersitzhersteller Joie nimmt, um die praktischen Vorzüge zu demonstrieren, die von beiden Seiten der Hersteller aktuell erzielt wurden. Da gibt es Babysitze, die mit ihren Insassen dadurch mitwachsen, weil ihnen im Zuge der Zeit Bestandteile entfernt werden können. Joie hat Sitze entwickelt, die bei einer Grundhalterung in der üblichen Kindersitz-Arretierung einfach nur samt Baby oder Kind aufgesetzt werden, um dann mitsamt der Familie auf Fahrt gehen zu können.
Es waren einst die Techniker von Citroen, die den Berlingo für die praktische Anwendung einer Familie weiterentwickelt haben. Der Kindersegen sollte nicht nur sicher, sondern auch praktisch untergebracht werden. Die Entwicklungen reichten von den Tabletts zum Malen kreativer Bilder bis hin zu Ablagefächern von Spielzeug im Unterboden oder unter dem Himmel des Fahrzeugs. Zum Verstauen von Kinderwagen und übrigen Utensilien entwickelte Citroen nach und nach immer pragmatischere Lösungen, sodass es bis heute kein Fahrzeug auf dem Markt gibt, das dem Berlingo in dieser Disziplin und Fahrzeugklasse das Wasser reichen könnte. Heute ist es allerdings der Strom, der gereicht werden muss, um fortzukommen.
Der e-Berlingo wird natürlich ausschließlich mit der unsichtbaren Energie aus der Steckdose gefüttert, was im Idealfall nachts passiert, weil das Fahrzeug einen 11-kW-Anschluss hat, der für die Ladung der Lithium-Ionen-Batterie dann knapp über fünf Stunden benötigt. Dafür liefert der e-Berlingo dann Leistung für etwa 279 Kilometer. So besagt es jedenfalls die
theoretische Vorgabe des Herstellers.
An den öffentlichen Steckern, die der 50 Kilowattstunden fassenden Batterie Leben einhauchen, steht der e-Berlingo nur knapp über eine halbe Stunde, wenn er mit seiner Familie auf großer Fahrt ist. Es könnte angesichts der reellen Reichweite eine Stopp-and-Go-Fahrt werden, die mit den Zwangspausen von Fahrzeug und Babywindel um Gleichklang optimiert werden sollte.
Der Elektro-Berlingo von Citroen ist nicht nur durch seine innere Ruhe überzeugend. Da zumeist schon die Passagiere einer Familie für entsprechende Unterhaltung sorgen, dürfte jede Fahrt zum Vergnügen werden. In der Realität fallen diese naturgemäß recht kurz aus, weil weder Kindergärten, Schulen oder Einkaufszentren weit vom heimischen Herd entfernt angesiedelt sind. Mit dem e-Berlino werden somit häufig alle Dienste erledigt, für die ein praktisches und leicht zu handhabendes Auto notwendig ist. Und genau hier liegt die Stärke des flexiblen Franzosen.
Durch eine ausgewogene Gewichtsverteilung konnte eine sehr komfortable Straßenlage geschaffen werden. Einen Beitrag dazu leistet ebenfalls die Batterie im Unterboden. Nur die Kleinen im Innenraum werden hier ihre Bemängelungen aussprechen. Es sind keine Staufächer im Boden vorhanden, wie es sie in den fossil betriebenen Varianten des Berlingo gibt. Dafür bleibt jetzt etwas mehr Haushaltgeld über, da die Elektroenergie bekanntlich günstiger zu haben ist, als das flüssige Gold an der Tankstelle.
Bei Bremsenergie-Rückgewinnung und dezenter Fahrt (die Fahrmodi lassen sich von ökologisch bis sportlich ändern) haben die Insassen auch Freude, wenn ein Elektrofahrzeug nicht gleich losschießt wie eine Harpune. Der e-Berlingo ist verhalten unterwegs und beendet auch seinen Vortrieb bei akzeptablen 135 Stundenkilometern.
Kurt Sohnemann
Technische Daten: Citroen e-Berlingo
Elektro-Synchronmotor – Leistung kW/PS: 100/136
1-Gang Stufenlose Automatik – Frontantrieb – Max. Drehmoment: 260 Nm
Höchstgeschwindigkeit: 135 km/h – Beschl. 0-100 km/h: 11,7 Sek.
Leergewicht: 1.739 kg – Zul. Gesamtgewicht: 2.290 kg
Anhängelast gebr.: 750 kg – Gepäckraumvolumen: 65-775 Liter
Reichweite (WA): 279 km – Verbrauch (WA): 19,7 l/100 km
Ladezeit (DC): 35 min. – Effizienzklasse: A+++ – CO2-Ausstoß (WA): 0 g/km
Grundpreis: 36.590 Euro