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Sportliche Freiheit unter freiem Himmel

Audi bietet zahlreiche Annehmlichkeiten und Assistenzsysteme für die dynamische und sichere Reise im TT Roadster

Roadster gehören nicht unbedingt zu den Fahrzeugen, die sich an unabdingbare Zweckmäßigkeit orientieren, deshalb müssen sie insbesondere die Vorgaben ihrer Besitzer erfüllen. Beim Audi TT Roadster 45 TFSI S tronic sind das vornehmlich Dynamik und eine gesunde Dosis Purismus. Dabei wird die tiefe Sitzposition ebenso gern in Kauf genommen wie die Tatsache, dass man für die Reise mit einem Gepäckvolumen von 280 Litern auskommen sollte. Seine komfortablen Nuancen lässt der TT Roadster aber nicht unentdeckt. Schon beim Einsteigen macht man mit ihnen Bekanntschaft. Auf einem großen Display werden die Möglichkeiten angezeigt, die sich bieten. Mit einigen Fingerübungen tastet man sich durch die üppige Anzahl der Annehmlichkeiten, die der Roadster bietet. Darin liegt aber auch schon ein gewöhnungsbedürftiger Effekt der Touch-Screen-Generation. Nichts ist mehr so einfach, wie es einmal war. Keine Knöpfe zum Drehen, nur noch wenige Schalter zum Hebeln.
Einmal die bequeme Position in den Schalensitzen eingenommen, wollen die Insassen am liebsten nicht mehr aussteigen. Die Sportbehältnisse für die vier Buchstaben bieten ausreichend Seitenhalt, um die Kurven zu erräubern. Nicht nur die Freunde der Nordschleife des Nürburgrings sind begeistert. Eine ausreichende Übersicht, bei der die Fahrerin oder der Fahrer lediglich manchmal bei entsprechender Lichtverhältnisse vom reflektierenden Spoiler auf dem Heck geblendet wird, gewährleistet eine sichere Fahrt. Immer unterstützt von den zahlreichen Assistenzsystemen, die Audi dem TT Roadster mit auf den Weg gegeben hat.
In einer beachtlichen Geschwindigkeit, die unter zehn Sekunden gemessen wird, lässt sich das Stoffdach per Knopfdruck öffnen. Es verschwindet hinter dem Fach, aus dem sich das Windschott, ebenfalls per Knopfdruck in seine unverzichtbare Position erhebt. Jedenfalls dann, wenn sich die Frisur nicht in Mitleidenschaft ziehen lassen soll. Dann hat nicht nur die Sonne Zugriff auf die Sinne der maximal zwei Insassen. Auch der blubbernde Sound, die der Vierzylinder aus den 245 Pferdestärken freigibt, trägt zum akustischen Genuss bei. Im Zusammenspiel mit den Ergebnissen aus der hochwertigen Beschallungsanlage, ergibt sich eine betörende Kombination. Aber auch hier ist es häufig ablenkend, weil sich die vielen Audi-Möglichkeiten nur per Touchscreen erfüllen lassen.
Die kompakten Abmessungen und die hohe Torsionssteifigkeit des Roadsters von Audi sorgen bei zu den Grenzbereichen in Kurven für bedingungslose Sicherheit. Ein Aspekt, der auch durch die standhafte und sehr gut dimensionierte Bremsanlage erreicht wird. Das siebengängige Doppelschaltgetriebe spielt jederzeit seinen direkten Draht zum Allradantrieb aus, wenn sich der Audi TT Roadster im Dynamic-Modus befindet. Die Reise endet in ihrer Sportlichkeit erst bei Tempo 250.
Da aber das offene Fahren mit Genuss verbunden ist, wird es nur wenige Menschen geben, die offene Fahrt mit hoher Geschwindigkeit verbinden. Wer es betulich will, und das dürften nicht wenige sein, hat weitere Voreinstellungen zur Wahl. Diese lassen komfortable und ökonomische Fahrweisen in den Vordergrund. Diese Einstellungen wirken sich freundlich auf Tank und Reisekasse aus.
Im Drittelmix verbrauchte der Roadster TT mit 245 PS neun Liter für hundert Kilometer. Damit steht der Audi nicht im Verdacht, für den Ökologie-Nobelpreis vorgeschlagen werden zu wollen. Er ist dann aber auch zu jedem Spaß bereit. Wer dezenter unterwegs ist, kommt durchaus mit einem Liter weniger für hundert Kilometer aus. Hier liegen die Hebel der Vernunft eindeutig in den Händen, die das Lenkrad bedienen. Aber wer will schon immer vernünftig sein, wenn er sich einen Roadster in die Garage stellt?
Kurt Sohnemann

Technische Daten: Audi TT Roadster 45 TFSI S tronic
Hubraum: 1.984 ccm – Zylinder: 4 Reihe Turbo – Leistung kW/PS: 180/245
7-Gang-Doppelschaltgetreibe – Max. Drehmoment: 370 Nm
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h – Beschl. 0-100 km/h: 6,0 Sek.
Allradantrieb – Leergewicht: 1.385 kg – Zul. Gesamtgewicht: 1.710 kg
Wendekreis: 11 m – Gepäckraumvolumen: 280 Liter
Tankinhalt: 50 Liter – Kraftstoffart: Super – Verbrauch (Test): 9,0 l/100 km
CO2-Ausstoß (WA): 147 g/km – Euro 6d
Grundpreis: 47.500 Euro

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In anspruchsvoller Umgebung unter Strom

Der Audi Q4 Sportback nimmt in der Premium-Gattung Fahrt mit 299 Pferdestärken aus zwei Elektromotoren auf

Wenn der VW-Konzern ein Modell in der Pipeline hat, dann muss für alle Töchter etwas dabei sein. Das Spektrum reicht dann auch bis zur Premium-Gattung Audi. So darf auf der Ebene des ID4 auch der Q4 e-tron Sportback Fahrt aufnehmen – in seiner edelsten Form als quattro mit satten 299 Pferdestärken aus zwei Elektromotoren. Das Modell Sportback muss übrigens so aussehen, weil man sich in der Szene von der großen Masse durch elegante Eingriffe in die Linienführung absetzen muss. Es ist Audi damit gelungen, eigene Akzente so zu setzen, dass die Marke auf den ersten Blick zu identifizieren ist. Selbstverständlich konnten die Ingolstädter den Premiumanspruch auch optisch betonen.
Dass die technischen Voraussetzungen für einen perfekten Auftritt in der Klasse gegeben sind, verdeutlicht sich schon nach dem Einstieg in das Modell. Audi hat den Q4 in dem angesagten Elektro-Hype so angesiedelt, dass nahezu alle Kunden erreicht werden, die am Kurz- bis Mittelstreckenverkehr teilnehmen und sich für weite Strecken nicht unter Zeitdruck setzen, weil zwischenzeitlich die Batterien wieder aufgeladen werden wollen.
Dass die Zellen für die Stromspeicherung innerhalb von etwa einer Stunde vollständig geladen sind, wenn sie nahezu leer gefahren wurden, kommt in der Realität selten vor. An den Schnellladesäulen verbringt der Q4 Sportback e-tron 50 in aller Regel nicht länger als 40 Minuten, um mit mindestens 80 Prozent der Ladung wieder auf Fahrt zu gehen. Die restlichen 20 Prozent bis zur kompletten Füllung dauern überproportional lange und lassen dabei unnötig viel Zeit liegen.
Intelligent wie der Audi Q4 ist, zeigt er dem Fahrer nicht nur die mögliche Reichweite an, die er anhand seines Fahrverhaltens im Durchschnitt zur Verfügung hat, er weist auch rechtzeitig darauf hin, wann Strom gezapft werden muss. Leider sind nicht immer alle Ladesäulen verfügbar, ein Manko, das man nicht den Autoherstellern anlasten kann. Im Test lag die maximale Reichweite bei 310 Kilometern, die mit einer Ladung erreicht werden kann. Nach WLTP-Maßstäben sollten bei günstigen Bedingungen aber bis zu 420 Kilometer mit einer Füllung gefahren werden können.
76,6 Kilowattstunden können laut Hersteller an Bord genommen werden, wenn die Reise beginnt. Ebenso wird ein Verbrauch von etwa 17,5 bis 21,3 Kilowattstunden für hundert Kilometer genutzt werden. Das ist sicherlich auch unter günstigsten Bedingungen möglich. Im Test ließ sich der Q4 mit durchschnittlich 24,6 Kilowattstunden füttern, wobei er nicht im Schongang unterwegs war. Damit lässt es sich im Alltag durchaus leben und kalkulieren.
Einmal im Q4 Platz genommen, macht sich sofort ein behagliches Gefühl breit. Alle fünf Insassen müssen sich keineswegs in irgendeiner Weise einschränken. Platz ist für alle Körperteile genügend vorhanden. Schon nach wenigen Kilometern lassen die Sitze erkennen, dass sie aus der High-End-Auswahl von Audi für das Fahrzeug geordert wurden. Ein Hindernis für viele Interessenten könnte allerdings der Preis für das vorbildlich agierende Elektrofahrzeug sein. Während in der Preisliste 53.600 Euro für das allradgetriebene Auto ausgewiesen sind, verbergen sich in der Zubehörliste sehr viele Komponenten, ohne die ein anspruchsvoller Fahrer nicht unterwegs sein will. Je nach Anspruch kommen so noch einmal 20.000 Euro oder mehr auf den Anschaffungspreis dazu, wenn der Q4 Sportback 50 e-tron in die eigene Garage gefahren werden soll.
Aber wer will schon auf die optimale Geräuschdämpfung des Leisetreters und die Bewegung auf dem adaptiv gedämpften Fahrzeug verzichten. Zudem lässt es sich fast autonom fahren, wenn die prädiktive Temporegelung gemeinsam mit dem Spurassistenten die Arbeit übernimmt. Das Fahrzeug richtet sich dann automatisch nach den Geschwindigkeitsbegrenzungen der STVO und erspart der Fahrerin oder dem Fahrer unnötigen Papierkrieg mit wegelagernden Kommunen und dem Flensburger Punktekonto.
Abgesehen von dem relativ stattlichen Preis, der für das Premiumfahrzeug fällig wird, ist der Audi Q4 Sportback als e-tron 50 ein überragendes Fahrzeug. Das bestätigt sich auch in den Fahrleistungen, die bis 180 km/h Höchstgeschwindigkeit und einer Beschleunigung aus dem Stand auf Tempo 100 innerhalb von 6,2 Sekunden reichen. Die Dynamik eines Elektroantriebs ist von keinem anderen Motor erreichbar.
Auch das Gepäck kann problemlos in immer gehabter Weise mit auf die Reise genommen werden. 535 Liter sollten für alle anstehenden Beförderungen reichen. Zudem ist der Q4 Sportback e-tron bereit, bis zu 1200 Kilogramm gebremste Anhängelast hinter sich herzuziehen. Das dürfte für Kurzeinsätze problemlos ausreichen.

Kurt Sohnemann

Technische Daten: Audi Q4 Sportback 50 e-tron quattro 220 kW
2 Elektromotoren – Leistung kW/PS: 220/299
1 Gang stufenlos – Allradantrieb – Max. Drehmoment: 460 Nm
Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h – Beschl. 0-100 km/h: 6,2 Sek.
Leergewicht: 2.215 kg – Zul. Gesamtgewicht: 2.715 kg
Anhängelast gebr.: 1.200 kg – Gepäckraumvolumen: 535 Liter
Reichweite (Test): 310 km – Verbrauch (Test): 24,6 kW/100 km
Effizienzklasse: A+++ – CO2-Ausstoß: 0 g/km
Grundpreis: 53.600 Euro

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